Oswald Myconius
Oswald Myconius (1488-1552) wurde in Luzern als Oswald Geisshüsler geboren.
Er nannte sich anfangs Molitoris, was auf den Müllerberuf seines Vaters hinweisen könnte. Sein Studium begann er in Rottweil und in Basel. In Basel, wo er später als Lehrer angestellt war, lernte er Erasmus und Holbein kennen. Erasmus soll ihm den Namen Myconius verliehen haben. Holbein malte für Myconius ein Reklameschild für die Lateinschule und versah dessen Erasmus-Buch „Lob der Torheit“ mit Randzeichnungen. Myconius wurde später an die Stiftschule von Zürich und danach von Luzern berufen. In Luzern eckte er schon bald mit den Behörden an. Den damaligen Schultheissen Jakob von Hertenstein bezeichnete er als Harthirn (praefectus durae cervicis). Myconius musste Luzern 1522 wegen seiner reformierten Gesinnung verlassen und kehrte nach Zürich zurück. In Zürich fand der Walliser Student Thomas Blatter Aufnahme in seinem Haus. Nach der Schlacht von Kappel am Albis zog Myconius nach Basel und wurde dort als Nachfolger von Oekolampad zum Antistes gewählt.

san ju - 3. Okt, 21:46